Rückblick
Institutionalisierte Kinderbetreuung entstand im 19.Jahrhundert. Eltern begannen in Fabriken zu arbeiten, statt in den eigenen Handwerksbetrieben oder am Feld. Kinder zur Arbeit zu bringen war gefährlich und verboten, sie allein zu Hause ihrem Schicksal zu überlassen war mindestens ebenso gefährlich. Die hohe Kindersterblichkeit resultierte natürlich aus der Unterversorgung, schlechten hygienischen Bedingungen und fehlender medizinischer Versorgung, aber auch Unfälle von unbeaufsichtigten Kindern standen an der Tagesordnung. Um Förderung, Erziehung oder Bildung ging es erst einmal nicht. Kindergarten sollte das Überleben von Kindern sichern.
Seitdem hat sich viel geändert. Auch die Situation in den Familien hat sich stark verändert. Es muss (fast) kein Kind mehr vor desaströsen Hygienebedingungen daheim geschützt werden, medizinische Versorgung ist gesichert und Kinder haben vor dem Kindergarten ein oft wundervolles Leben in einer auf allen Ebenen reichen Umgebung.
Öffentliche Kindergärten und private in meist noch höherem Ausmaß, bieten Aufbewahrung von Kindern an, längst flankiert von Unterhaltung, kindgerechten Umgebungen und teils durchdachtem pädagogischen Programm.
Noch immer haben viele Eltern die Wahl nicht, ihr Job lässt nur die Fremdbetreuung der Kinder zu. Andere Eltern haben jedoch die Wahl und fragen sich, was die Vorteile von Kindergarten sind. Verpasst das Kind daheim etwas? Verpasst es etwas, wenn es im Kindergarten ist? Was ist für welches Alter die beste Wahl?
Diese Frage ist mehr als berechtigt. Unter gewissen Umständen ist Kindergarten besser als familiäre Betreuung. Für manche Kinder hat ein stundenweiser Besuch einer Kindergruppe Vorteile. In sehr vielen Fällen lassen sich hingegen keine Gründe finden, seine sehr kleinen Kinder außerhalb der Familie betreuen zu lassen.
Das Buch "Keine Freiheit ohne Mut" beleuchtet diese Frage grundsätzlich und von vielen Seiten. Es zeigt Argumente für und gegen die Fremdbetreuung auf, denn es gibt sie beide und um eine solide Entscheidung treffen zu können, sollte man sie kennen.
Ist die Entscheidung fundiert und nicht rein emotional gefällt worden, hält sie auch dem Gegenwind leichter stand. Sie lässt sich einfach und direkt begründen und nimmt Kritikern den Wind aus den Segeln.
Kindergartenfrei ist ein emotionales Thema, weil es um unsere Kinder geht, die Argumentation muss es jedoch nicht sein.